Kathrin Haaßengier – magnetic love

Vernissage: Donnerstag, 27. November 2014, 19 Uhr

Laufzeit: 28. November 2014 bis 24. Januar 2015

 

Kathrin Haaßengier, Spirelle, Detail

 

Kathrin Haaßengiers Objekte scheinen zu leben – es surrt, blitzt, rauscht, brummt und bebt, kleine Zangen reiben wie Ärmchen aneinander. Aus Elektrokabeln gebogen oder Silikon gegossen sind sie trotz ihrer Größe filigran. Die schwarzen und farbigen Kabel bilden Linien, die sich verdichten und Körper formen, die an Insekten, Libellen, Fliegen oder Spinnen erinnern. Motoren treiben rotierende Trommeln oder Drahtkörbe an und laden so andere Teile der Objekte auf, welche die Energie in Geräusche oder Licht umwandeln. Doch was wie ein technischer Vorgang klingt, wirkt wesenhaft und lässt poetische Noten anklingen: Da putzt eine Libelle ihre Beinchen, mit leisem Surren meldet sich eine Fliege zu Wort und sendet Lichtsignale und erst die Berührung zweier Messingringe, die gemeinsam ihre Runden ziehen, überträgt die Energie, die dann im Duett zweier Lampen einen Kristall zum Leuchten zu bringt.

Die Magnetische Liebe steht ganz im Zeichen der Transformation: Energie wird zu Bewegung, Ton und Licht, zu Lebensäußerungen. Nicht umsonst sind es dabei vor allem Insekten, die es Kathrin Haaßengier angetan haben. Die Möglichkeit der Verpuppung, des sich Verwandelns in einen neuen, anderen Zustand ist ihnen inne. Kokonartig wirkt manche nicht näher definierte Form, unfertig die armlosen Körper, die in den Gebilden hängen wie ein Embryo, der das gesamte Potenzial seiner Entwicklung noch in sich trägt. Kathrin Haaßengier fängt die Poesie dieses Wandels ein und gibt ihr Form.

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